Dr. Tom Kossak im Interview mit Bayern 2: Welchen Einfluß haben die DFB-Nachwuchsreform und die Reform der Bundesjugendspiele auf Kinder und ihre Entwicklung im Sport?

Welche Wirkung werden die beiden Reformen auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern haben? Wird der Leistungsgedanke im Nachwuchssport damit abgeschafft? Nehmen wir Kindern die Möglichkeiten, aus Niederlagen zu lernen? Und entwickeln sich Nachwuchstalente eher mit oder ohne frühen Leistungsdruck zu erfolgreichen ProfisportlerInnen?

Seit Wochen werden diese Fragen in den Medien heiß diskutiert. Was die Reformen tatsächlich bewirken, werden wir erst in mehreren Jahren an sportlichen Erfolgen im Fußball und anderen Sportarten messen können.

Doch schon jetzt arbeiten viele SportpsychologInnen mit Kindern, Jugendlichen und Nachwuchsmannschaften. Sie erleben, wie diese auf Wettkämpfe, Drucksituationen und Leistungsziele reagieren – nämlich sehr individuell.

Und ebenso individuell unterstützen SportpsychologInnen den Nachwuchs (und auch erwachsene Profis) dabei, mit Leistungsdruck und Niederlagen umzugehen und fördern ihr Selbstbewusstsein und ihre mentale Stärke.

Dr. Tom Kossak von Sportpsychologie München hat dem Radiosender Bayern 2 seine persönlichen Einschätzungen zur DFB-Reform und den Veränderungen der Bundesjugendspiele erläutert.

Im Gespräch mit Redakteur Tilman Seiler in der Sendung „radioWelt“ sagte Tom Kossak unter anderem:

Etwas ausführlicher erklärte er:

„Manche Kinder haben schon in einem sehr jungen Alter ein starkes Leistungsmotiv, vergleichen und messen sich gerne. Das ist ein natürlicher Trieb und nicht grundsätzlich etwas Negatives. Auch die Erfahrung, nicht zu den Besten zu gehören oder einen Misserfolg zu erleben, sind nicht prinzipiell traumatisierend. Die Reformen sollen jedoch bei allen Kindern den Spaß am Sport und die intrinsische Motivation fördern – und das halte ich als Sportpsychologe für eine gute Sache. Das Leistungsprinzip wird durch die Veränderungen – sowohl bei der DFB-Nachwuchsarbeit als auch bei den Bundesjugendspielen – ja auch nicht vollständig abgeschafft. Aber der Fokus wird stärker auf die Freude an Bewegung und das spielerische motorische Lernen gelegt. Diese Mischung kann NachwuchssportlerInnen sowohl sportlich als auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung stärken.“

Hier finden Sie weitere Infos zum Interview auf der Website von Bayern 2

Übrigens: Gemeinsam mit dem Deutschen Skiverband hat Dr. Tom Kossak bereits 2018 das Konzept und Projekt „DSV Mental Stark“ entwickelt. Es schult TrainerInnen darin, Kinder ab 6 Jahren in ihren mentalen Fähigkeiten zu stärken

– und ihre emotionale und soziale Kompetenz sowie ihre Selbstkompetenz zu fördern. In diesem Jahr wurde es aufgrund großer Nachfrage erneut erfolgreich umgesetzt, mit großem Engagement von der Projektverantwortlichen Lisa Grupen.

Hier finden Sie mehr Informationen zu diesem wichtigen – und für interessierte Vereine kostenlosen! – Projekt.

Wenn Sie sich als TrainerIn, Eltern oder AthletIn für das Thema mentale Stärke und Mentales Training interessieren

– egal ob im Kinder, Jugend- oder Erwachsenenalter und vom Nachwuchs- bis zum Profisport -, geben wir Ihnen gerne diese zwei Buchtipps:

Hier können Sie das Buch „DVS Mental stark: Fit in Schule, Sport und Leben“ diekt beim DSV bestellen.

Und hier geht’s zur Bestellmöglichkeit von „Mentales Training im Leistungssport – Teil 2“ direkt auf unserer Website.

Bildquellen: Kinder beim Fußball: Unsplash. Portrait Dr. Tom Kossak: Ulrike Frömel.
Buchcover: Dr. Tom Kossak  

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