Sechs Mal Olympische Spiele

Die Betreuung bei Großereignissen hat eine ganz eigene Dynamik. Dr. Kai Engbert was bisher bei sechs Olympischen Spielen Teil der Deutschen Olympiamannschaft und weiß worauf es vor Ort ankommt.

Wir sind dabei wenn’s drauf ankommt!

In Vancouver 2010 begleitete Dr. Kai Engbert die deutschen Snowboarder zum ersten Mal bei Olympischen Spielen vor Ort. Denn auch wenn der Großteil der sportpsychologischen Arbeit im Vorfeld passiert, haben Grossereignisse ihre ganz eigene Logik: „In meiner Betreuung vor Ort geht es dann natürlich nicht mehr darum mentale Techniken neu zu lernen. Stattdessen unterstütze ich Sportler dabei, ihr Können, mental wie Körperlich, unter ganz besonderen Voraussetzungen abzurufen“ so Dr. Kai Engbert.

Bei Olympischen Spielen ist vieles anders. Da das Großereignis nur alle vier Jahre stattfindet und die SportlerInnen meist nicht so oft in ihrer Karriere die Chance haben daran teilzunehmen sowie eine gesteigerte Aufmerksamkeit von Verbänden, Medien und Fans an dem Event, werden die Spiele für viele SportlerInnen zur reinen Nervensache. Aber auch für SportpsychologInnen und TrainerInnen sind die Olympischen Spiele nicht alltäglich. „Ich habe von jeden Olympischen Spielen bisher neue Erfahrungen, Ideen und Erlebnisse mitgenommen. Ob Sommer- oder Winterspiele: Olympia ist etwas Besonderes und mit bisher sechs Teilnahmen bei Olympischen Spielen kann ich einen großen Erfahrungsschatz weitergeben. Damit kann ich TrainerInnen und SportlerInnen so vorbereiten und vor Ort betreuen, dass wir das Beste aus allen rausholen. Und wenn’s dann am Ende eine Medaille ist, umso besser!“

Vancouver 2010, London 2012, Sochi 2014, Rio 2016, Pyeongchang 2018 und Peking 2022

Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Korea war Dr. Kai Engbert zum ersten Mal für die gesamte deutsche Olympiamannschaft zuständig. Zentrale Aufgabe war dabei die Unterstützung des DOSB-Teams im Fall von Krisen, Zwischenfällen oder individuellen Probleme. Eine Vorreiterrolle von Deutschland wie sich rausstellen sollte. Denn 2022 führte das Internationale Olympische Komitee zum ersten Mal die Funktion des Mental Welfare Officer ein. In dieser Funktion konnte Dr. Kai Engbert in Peking für die mentale Gesundheit der Sportler sorgen – unter den besonderen Bedingungen von Corona, Quarantäne und China keine ganz leichte Aufgabe: „Das Damoklesschwert eines positiven Tests hat natürlich schon vor der Anreise über allen TrainernInnen, SportlerInnen und BetreuerInnen gehangen. Da galt es Nerven zu behalten, sich gut zu isolieren und trotzdem die Stimmung positiv hoch zu halten. Zentrale Aufgabe war die Umsorgung der SportlerInnen die im Quarantäne-Hotel um ihren Einsatz bangen mussten. In einer Mischung aus Ablenkung, mentaler Strategie und Entschlossenheit haben wir aber alle gut versorgen könne und so einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Olympiamannschaft leisten können“ berichtet Dr. Kai Engbert.

Hier können Sie mehr über Sportpsychologie im DOSB erfahren:
Link: Der Deutsche Olympische Sportbund (dosb.de)