Sport zuhause braucht einen starken Kopf

Aktuell stehen viele Sportler vor der Herausforderung, dass Trainingsstätten geschlossen und Wettkämpfe verschoben sind. Das führt zum einen zu ganz praktischen Problemen: Wo trainieren, wie den Trainingsplan weiterverfolgen? Zum anderen stellt sich momentan für viele Sportler die Sinnfrage: Wettkämpfe sind abgesagt, das gilt von den Olympischen Spielen bis zum Volkslauf um die Ecke. Doch wie kann man sich unter diesen Umständen überhaupt motivieren und beim Sport zuhause dran zu bleiben?

Der Sportpsychologe Dr. Kai Engbert von Sportpsychologie München gibt im Gespräch mit dem BR Fitnessmagazin konkrete Tipps: „Wichtig ist es in solchen Situationen von Ergebniszielen (Welchen Platz möchte ich belegen?) zu Prozesszielen (Wie soll mein Sport-Woche aussehen?) umzuschwenken. Denn wenn Wettkämpfe- und damit Ergebnisziele wegbrechen kann der Fokus auf den Trainingsprozess als solchen helfen motiviert und beim Sport zuhause dran zu bleiben.“

Sportpsychologe Dr. Kai Engbert zum Thema Sport zuhause im BR

Dabei muss man natürlich kreativ werden, denn durch Kontaktverbot und geschlossene Fitnessstudios ist vieles so nicht möglich. Doch neben joggen und Individualsport in der freien Natur sind auch viele andere Formen des Fitnesstrainings als Sport zuhause weiter möglich. Klar kann ein Bauchmuskeltraining die Gemeinschaft eines Fußballspiels nicht ersetzen, aber immerhin hat jeder Sportler so die Gelegenheit, einmal konsequent an seinen „Baustellen“ zu arbeiten.

Motivation kann auch weiter über Vergleiche und Gemeinsamkeit erfolgen: „Viele Sportler nutzen Lauf- oder Trainings-Apps um ihre Trainingseinheiten online mit anderen zu vergleichen und auszutauschen. Das ist weiter möglich und gewinnt auch im professionelleren Sport durch die Krise sicher an Bedeutung. So kann ich momentan zwar nicht zusammen joggen gehen, aber zeitlich versetzt und später können zuhause die Runden verglichen werden. Ist zwar etwas Gewöhnungsbedürftig – aber sicher mal ein zeitweiser Ersatz für den „echten“ Vergleich auf der Laufstrecke“ meint Dr. Kai Engbert.

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