Beziehung vs. Abenteuer

Extremsportler haben den Ruf, rastlose Egoisten zu sein: immer unterwegs, besessen von ihren Zielen, das Risiko suchend, selbst wenn daheim die Familie wartet. Wie lebt es sich wirklich an der Seite dieser Menschen?

Dr. Kai Engbert von Sportpsychologie München unterstütze Autorin Mila Hanke in der aktuellen Ausgabe des Magazins Allmountain (www.allmountain.de) bei einer Spurensuche bei drei Profi-Bergsportlern und ihren Partnern.

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Anderen Psychologen hingegen ist es wichtig zu betonen, dass Extremsportler sehr unterschiedliche Persönlichkeitsstrukturen haben können und viele gerade nicht ein Verhalten an den Tag legen, das als „anormal“, krankhaft und behandlungsbedürftig zu betrachten wäre.

„Die Bergsteiger-Pioniere sind mit dem Risiko des Todes für eine vermeintliche Heldentat sicherlich leichtfertiger umgegangen als die heutige Generation, weil Vaterland-Ehre und Patriotismus früher eine viel größere Rolle spielten“, sagt etwa Kai Engbert, Sportpsychologe und Psychotherapeut vom Coachinginstitut „Sportpsychologie München“.

Heute erlebe er bei seiner Arbeit eher, dass Leistungssportler – vor allem in den Alpinsportarten – besonders selbstreflektierte Menschen sind, die sich sehr stark mit der Selbstwahrnehmung ihrer Fähigkeiten und vor allem ihrem Risikomanagement auseinandersetzen.

„Was nicht heißen soll, dass es in der Extremsportwelt keinerlei Größenwahn, Selbstüberschätzung und Risikounterschätzung gibt“, so Engbert, der selbst seit seiner Jugend klettert und Wildwasserkajak fährt. Aber dahinter stecke seiner Meinung nach auch ein gesellschaftlicher Druck. „Wir können den Sportlern nicht einerseits ihr draufgängerisches Verhalten vorwerfen, ohne andererseits als Bergsportszene selbst dafür Verantwortung zu übernehmen“, sagt Engbert.

So sollte sich die ganze Branche einige Fragen stellen: Wenn in den Bergen schon fast alles getan und erreicht wurde – wo will die Alpinszene eigentlich noch hin? Und wo das Sponsoring und Marketing? Sollen junge Talente weiter dazu angetrieben werden, immer verrücktere und noch spektakulärer zu vermarktende Projekte anzugehen? Sodass es fast absehbar ist, dass sie früher oder später einen Unfall haben werden?

„Vielleicht sollte die Szene stattdessen lieber die zu risikobereiten Bergsportler bremsen und weniger als Helden feiern“, betont Engbert. „Und vielleicht sollten aus Marketing-Sicht die Talente weniger gegeneinander ausgespielt, sondern starke Persönlichkeiten unterstützt werden, die für eine bestimmte Sportart und ihre Leidenschaft für diese stehen – auch unabhängig von dem Showeffekt ihrer Leistungen.“
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